Oktober 1963. Auf einer Waldlichtung im Taunus, unweit des Dorfes Rod am Berg, wird die brutal zugerichtete Leiche eines zwölfjährigen Mädchens gefunden.
Dem jungen Kommissar Peter Kampmann von der Kripo Bad Homburg bleibt kaum Zeit, den Tatort in Augenschein zu nehmen, denn nur ein paarhundert Meter entfernt brennt ein Haus lichterloh - das Elternhaus des Mädchens.
Hat etwa jemand vor, die ganze Familie auszulöschen? Kampmanns Gegner scheint zu allem bereit, um sein Ziel zu erreichen...
Mutterschmerz ist meine erste Geschichte, die nicht in Großbritannien spielt, sondern in Deutschland. Um genau zu sein, in meiner Wahlheimat Rod am Berg, einem Ortsteil von Neu-Anspach im Taunus. Darüber hinaus besteht noch ein wichtiger Unterschied zu den bisherigen Thrillern und Kurzgeschichten: "Mutterschmerz" spielt nicht in der Gegenwart, sondern im Jahr 1963.
Hierfür gibt es zwei Gründe: Zum einen bin ich oft gefragt worden, warum meine Geschichten nicht in Deutschland spielen. Zum anderen wollte ich beim Lesen eine bestimmte Stimmung aufbauen (idealerweise stellt man sich alles in schwarzweiß vor) und das Ermitteln der Protagonisten nicht zu leicht gestalten; immerhin gab u.a. es weder DNA Analysen, noch Handys.
Als Inspirationsquelle für das Buch diente mir der Film "Es geschah am hellichten Tag" (CH 1958) nach Friedrich Dürrenmatt. Auch dort ist der Tod eines kleinen Mädchens Aufhänger der Geschichte.
Ich habe aus "Es geschah am hellichten Tag" einige Personen und Dinge abgeleitet. Adolf Schott ist beispielsweise von seiner Statur und Beschreibung her an die Figur des Herrn Schrott (man beachte die Ähnlchkeit der Namen) und insbesondere an dessen Darsteller Gert Fröbe angelehnt. Der Name Mattheis ist eine Hommage an Kommissar Matthäi.
Arbeitstitel war "Tod am Berg", als Anspielung auf den Handlungsort Rod am Berg. Weitere Möglichkeitrn waren "Muttersohn" und "Mutter im Kopf".
Einige im Buch genannten Orte exisitieren wirklich, z.B. das Schulhaus in Rod am Berg. Dieses beherrbergt heute eine Gaststätte, aber eine kleine Infotafel erinnert noch an den ursprünglichen Zweck. Direkt daneben steht, wie im Buch beschrieben, das Dorfgemeinschaftshaus.
Auch das Wohnhaus der Schotts ist einem realen Vorbild nachempfunden, in dem tatsächlich auch mal der Bürgermeister des Ortes gewohnt hat. Die Gaststätte "Zum Taunus" gab es auch; sie ist heute ein Wohnhaus, aber der Schriftzug ist noch an der Wand erkennbar. Unterhalb von Rod am Berg finden sich die im Buch genannten Ortsteile Arnsbach (eigentlich Hausen-Arnsbach) und Anspach sowie der Grünwiesenweiher.
Die Klinik Tiefenstein habe ich relativ frei nach einer real in Oberursel exisitierenden Nervenklinik erdacht. Das Café Kofler gab es tatsächlich in Bad Homburg und befand sich zu seiner Glanzzeit, wie beschrieben, auf der Louisenstraße. Der Gluckenstein kann vor der gleichnamigen Schule in Bad Homburg besichtigt werden.
Die Reuters aus dem Feinkostgeschäft habe ich namentlich und optisch einem Ehepaar nachempfunden, die in meiner Kindheit einen Kiosk am Marktplatz in Bad Nauheim (wo ich aufgewachsen bin) betrieben haben.
Der Hirsch auf dem Buchcover ist übrigens eine Anspielung auf das Wappen des Ortes Rod am Berg, in dem ja ein Großteil der Handlung spielt und der meine Wahlheimat ist.
von Patno, LovelyBooks Rezensentin
All unsere Irrtümer übertragen wir auf unsere Kinder, in denen sie untilgbare Spuren hinterlassen.
(Maria Montessori)
Mit dem Titel "Mutterschmerz" veröffentlicht J.P. Conrad seinen neuen Thriller, erschienen im April 2016 bei Perpicx Media.
Im Oktober 1963 wird in der Nähe der Ortschaft Rod am Berg die Leiche eines kleinen Mädchens entdeckt. Sie wurde brutal ermordet. Kurze Zeit später steht ein Haus in Flammen und eine verkohlte Leiche wird in der Brandruine entdeckt. Es war das Elternhaus des kleinen Mädchens. Kommissar Peter Kampmann kann kaum noch an einen Zufall glauben. Alle Hände voll zu tun für den jungen "Neuen" von der Kripo Bad Homburg. Ein Täter auf dem Silbertablett scheint schnell gefunden. Doch so richtig passen die Puzzleteile nicht ineinander. Die Ermittlungen scheinen pure Sisyphusarbeit zu werden.
Schon der Prolog war ein Kracher, blickt zurück in die Nazizeit und endet schockierend.
Es fühlte sich an, als würde der Autor ein Lasso auswerfen um mich zu fangen und mich erst nach dem letzten Satz seines Buches wieder freizugeben. Denn das dicke Ende kommt zum Schluß, im Epilog, der mit einem besonderen Aha-Erlebnis endet. So hatte ich J.P. Conrad bereits in seinem Thriller "Ort des Bösen" kennengelernt.
Ich mag Conrads meisterlichen Schreibstil, mit welchem er mich erneut in ein Labyrinth verzwickter Ereignisse führte. Das war irre spannend. Manchmal hatte ich eine Ahnung, die sich dann auch bestätigte und genauso schnell war ich plötzlich im nächsten Handlungsstrang und das Rätselraten begann von Neuem. Das reißt mit, genial gemacht.
Die Handlung spielt hauptsächlich in den sechziger Jahren, blickt zurück in den 2. Weltkrieg und endet im Hier und Heute. Gerade die Sechziger wurden aus meiner Sicht toll ausgearbeitet und mit aktuellem Zeitgeschehen untermalt. Gelungene Story, sage ich dazu, die nicht zuletzt auch von den Akteuren lebt. Diese sind aus meiner Sicht genauso brillant inszeniert. Da wird z.B. ein junger Mann mit einem furchtbaren Trauma dargestellt, hervorgerufen durch eine überaus dominante Mutter. Mir lief bisweilen ein Schauer über den Rücken und der Buchtitel war erklärt.
Der Kommissar und sein Assistent sind ebenfalls im Stile ihrer Zeit dargestellt. Das schafft Authentizität.
"Mutterherz" vermochte mich zu begeistern, ein spannungsreicher Thriller, der einen gewissen Anspruch an seine Leser stellt. Geschickt eingefädelt und grandios umgesetzt! Pflichtlektüre für wahre Thrillerfans!
von melanie1984, LovelyBooks Rezensentin
"Mutterschmerz" ist die erste Geschichte des Autors, die nicht in Großbritannien spielt, sondern in seiner Wahlheimat Rod am Berg im Taunus. Als Inspiration diente der Film "Es geschah am helllichten Tag" nach Friedrich Dürrenmatt.
Der Leser taucht in verschiedene Jahrzehnte ein. Im Prolog befinden wir uns zur Zeit des zweiten Weltkrieges während eines Bombenanschlags in einem Keller. Der Hauptteil der Geschichte spielt aber im Jahr 1963.
Der Hauptteil der Geschichte wird in der Ich-Perspektive aus der Sicht von Peter Kampmann erzählt. Auch darf der Leser einige Kapitel aus der Sicht des "Psychopathen" erfahren. So kann man in seinen Kopf schauen, erfährt seine Gedanken und Gefühle und erkennt, dass es tödlich sein kann, auf seine Mutter zu hören.
J.P. Conrad hat in seinem Buch wahnsinnig spannende Charaktere erschaffen -angefangen von einem tollen Ermittler, bis zu "psychisch Gestörten", die nicht besser und anschaulicher beschrieben werden könnten.
Peter Kampmann ist ein junger, überaus motivierter Kommissar, der sich aber während seiner Ermittlungen nicht immer an die Vorschriften hält. Er lebt sehr zurückgezogen in einer kleinen Pension. Über sein Privatleben, das eigentlich kaum existiert, erfährt man eher weniger.
Die Geschichte ist flüssig geschrieben und die Spannung nimmt rasant zu, man kann das Buch kaum mehr aus der Hand legen.
Als Leser glaubt man schnell die Zusammenhänge erkannt zu haben, doch erst am Ende laufen alle Handlungsstränge zusammen. Der Schluss überrascht den Leser und lässt ihn verblüfft und fassungslos zurück.
Mich hat der Thriller auf ganzer Linie überzeugt. Ich spreche eine absolute Leseempfehlung aus. Ein MUSS für alle Thriller-Fans!
von janaka, LovelyBooks Rezensentin
1944: aus Liebe zu seiner Mutter hat der kleine Hans im Luftschutzbunker etwas Schreckliches getan.
1960: eine Krankenschwester erlöst einen schwerkranken Mann von seinem Leiden.
1963: ein kleines Mädchen wird brutal erschlagen und anschließend brennt ihr Elternhaus lichterloh
Haben diese drei Morde einen gemeinsamen Nenner?
Im Fall der kleinen Karin Mattheis nimmt der junge Kommissar Peter Kampmann von der Kripo Bad Homburg die Ermittlungen auf, Hilfe bekommt er von seinem neuen Kollegen Kriminalobermeister Gerd Blume. Schnell gerät der Einsiedler Emil Klotz ins Visier der Ermittlungen. Doch irgendwie ist das zu einfach, Kampmann hat sein Zweifel und sucht weiter nach möglichen Verdächtigen.
Mit "Mutterschmerz" hat J.P. Conrad einen weiteren spannenden und düsteren Thriller geschrieben. Gleich mit dem Prolog hat er mich in den Bann gezogen und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Sein Schreibstil ist locker und fesselnd, wechselnde Perspektiven erhöhen die Spannung und lassen den Leser ganz nah am Geschehen sein. Das gefällt mir immer sehr gut, besonders das Eintauchen in die kranke Seele des Täters, denn auch hier sind die Gedanken des Mörders sehr düster und erschreckend. Aber ab und zu kommt auch etwas Sympathie auf, er muss ganz schön unter seiner Mutter leiden.
Der Autor lässt seine Protagonisten langsam Gestalt annehmen, ein kluger Schachzug, so ist man immer neugierig, was erfahre ich noch so über denjenigen…
Kampmann ist mir sehr sympathisch, es ist sein erster Fall, er ist sehr engagiert und glaubt nicht alles, was ihm zugetragen wird. Als ein Verdächtiger festgenommen wird, ist er nicht ganz von dessen Schuld überzeugt und ermittelt einfach weiter. Ich mag solche Kommissare.
Aber auch alle anderen Charaktere sind gut beschrieben und halten auch Überraschungen für den Leser bereit. Es ist nicht nur alles schwarz oder weiß, gut oder böse.
Passend zum Buch ist das Cover in schwarz/weiß gehalten mit kleinen Farbtupfer. Es vermittelt eine düstere Atmosphäre, die gut zur Geschichte passt.
Fazit: Ein spannender Thriller aus den frühen 60er Jahren, den sich kein Thriller-Fan entgehen lassen sollte.
von GrOtEsQuE, LovelyBooks Rezensentin
Was soll ich sagen? Ich bin begeistert von diesem Buch. Schon alleine der Prolog lässt einem den Atem stocken. Man befindet sich mitten im zweitem Weltkrieg in einem Keller während eines Bombenanschlages. Was dann passiert, gibt einem zu denken. Der Hauptteil der Geschichte spielt dann jedoch in den 60ern. Auch wenn ich keinen Vergleich zu den 60ern habe, finde ich, dass J. P. Conrad die Zeit sehr gut beschrieben hat. An vielen Stellen erkennt man, dass das Buch nicht in der heutigen Zeit spielt.
Kommissar Kampmann bekommt hier einen Fall vorgelegt, der es in sich hat. Die Geschichte ist spannend geschrieben und lässt sich flüssig lesen. Als Leser fiebert man mit Kommissar Kampmann mit und denkt man hat die Geschichte durchschaut. Doch erst am Ende wird man über das wirkliche Geschehen aufgeklärt und der Schluss setzt nochmal einen drauf und lässt einen sprachlos zurück.
Geniales Buch, sehr zu empfehlen für alle Thriller-Fans!!! Hier kann man nur 5 Sterne vergeben...
von Kasin, LovelyBooks Rezensentin
Eine gelungene Mischung aus einem Kriminalfall der viele Fragen aufwirft, Protagonisten die einem sympathisch und authentisch rüber kommen, Spannung die sich stetig steigert und ein Abschluss den ich richtig genial und vollkommen unerwartet fand.
Aber erstmal kurz zur Story :
Kriminalkommissar Peter Kampmann ist ein gestandener und erfahrener alter Mann. Doch seine Erfahrung in Sachen Ermittlungen und Kriminalarbeit musste sich erst entwickeln.
So setzt er sich hin und schreibt ihn auf - seinen ersten Mordfall - damals in den 60er als er mit nicht einmal 30 Jahren ein schreckliches Verbrechen aufklären muss.
Ein kleines Mädchen wurde grausam getötet. Wer tut so etwas und warum? Kampmann und sein neuer Kollege Blume begeben sich auf Spurensuche und werden schnell fündig. Doch der Mörder ist clever und täuscht wo er kann. Ist Kampmann schlauer?
Es gibt drei ganz prägnate Zeitsprünge in diesem Buch.
Einmal am Anfang mit dem Prolog, der 1945 spielt und dann Peter Kampmann als alter Herr in der Gegenwart.
Die Hauptsequenz ist aber definitiv seine Erzählung über den Mordfall im Taunus. Hier wechselt der Autor zwischen Kampmann und einem jungen Mann, der ob seiner extrem autoritären Mutter und deren Ansichten zu Anstand, Moral und Erziehungsmethoden geformt wird zu dem was aus ihm wurde.
Diese Geschichte habe ich irgendwie in schwarz/weiß gelesen. Vielleicht wegen der Zeit in der diese spielt oder den Assoziationen die ich dabei hatte.
Gefehlt hat mir die Farbe dabei aber kein Stück.
Der Autor hat es wett gemacht, mit seinen Darstellungen der Zeit damals, Kleinigkeiten die so gut passten und den zwar unterschiedlichen aber gelungenen Protagonisten.
Während ich den einem sehr mochte fand ich den anderen furchtbar - aber alle waren psychologisch sehr gut gezeichnet.
Der Spannungsbogen ist in der Geschichte von Anfang an gegeben und er spannt sich je weiter die Geschichte erzählt wird.
Stellenweise kam ich gar nicht mehr nach, so schnell musste ich lesen um alles zu erfahren was ich wissen wollte.
Ungewohnt aber auch gelungen fand ich diese kurzen Kapitel die manchmal aus verschiedenen Perspektiven wiedergegeben wurden.
So war mein Eindruck des Geschehens hier und da doppelt aber nicht kopiert oder gar unnötig.
Das hat mir besonders gefallen.
Diese Geschichte hat gefesselt, unterhalten, schockiert, neugierig gemacht und zu Mutmaßungen und Verdächtungen animiert.
So muss für mich ein Thriller sein!
Richtig irre (im positiven Sinne) empfand ich den Epilog, der Autor hat sich ganz schön was dabei gedacht als er Kampmann seine Geschichte schreiben ließ, ihn aber vom Prolog und und dem Epilog nichts wissen lassen. Denn diese Info haben nur die LeserInnen, ist auch gut so. Neugierig? Lesen - aber bitte der Reihe nach ;-)
Begeistert vergebe ich die vollen 5 Sterne.
von Mina1705, LovelyBooks Rezensentin
Wir reisen zurück in eine Zeit nach dem Krieg ins Jahr 1963, in ein kleines Dorf im Taunus, in dem die Ansichten der Dorfgemeinschaft für heutige Verhältnisse sehr veraltet sind. Eine Frau mit Kind aber ohne Mann, wo gibt es denn so was?!
Der Prolog spielt noch mitten im Krieg 1944 und lässt den Leser direkt erschaudern. Im Jahr 1963 folgen drei prägnante Erzählstränge, die auf den ersten Blick nicht miteinander in Verbindung zu bringen sind. Hauptprotagonist Kommissar Kampmann übernimmt den Fall eines kleinen Mädchens, das brutal ermordet wurde. Wer ist der Mörder, welches Motiv hatte er? Wie kann ein kleines Mädchen so einen Hass in jemandem schüren?
Der erste Verdächtige ist schnell gefunden und alles deutet daraufhin, dass der Fall schnell abgeschlossen werden kann. Doch hier ist nichts so wie es scheint. Die Handlung ist rasant und spannungsmäßig auf dem Höchstlevel. Für den Leser erfolgt ein "AHA"-Erlebnis nach dem nächsten und man kann sich nach und nach die Puzzlestücke selbst zusammenlegen. Das gestaltet sich aber alles andere als einfach, denn die einzelnen Personen und die persönlichen Verstrickungen bleiben vorerst undurchsichtig.
Super finde ich, dass jedes Kapitel abwechselnd aus einer anderen Sichtweise erzählt wird. Mal begleiten wir den Kommissar bei seinen Ermittlungen, ein anderes Mal schauen wir in den Kopf des Mörders und erhalten Einblick in seine kranke Psyche. Auch dieser Charakter ist absolut toll dargestellt, man erfährt mehr und mehr, warum er so geworden sind und welche Absichten dahinter stecken. Schnell wird auch klar, dass er daran keineswegs alleine die Schuld trägt, sondern schlimme Erlebnisse tief in seiner Psyche verankert sind.
Selbst als klar ist, wer der Mörder ist und wie er tickt, ebbt die Spannung nicht ab. Die Seiten fliegen nur so dahin und man hat nicht einmal die Zeit, um Luft zu holen. Jedes Kapitel zwingt einen förmlich dazu, das nächste zu lesen. Das Ende ist der absolute Hammer. Nachdem man sich relativ sicher fühlt, wird dort noch einmal alles über den Haufen geworfen und man muss das dann erst einmal sacken lassen. Überraschungsmoment definitiv gelungen.
Fazit: Absolut empfehlenswerter Thriller, bei dem die Spannung sich stetig steigert und man als Leser bis zur letzten Seite gefesselt ist.
von Baerbel82, LovelyBooks Rezensentin
»Ich habe es für dich getan, Mama!« flüsterte der kleine Hans leise. Doch auf seine Mutter zu hören kann tödlich sein! Worum geht es?
Oktober 1963. In der Nähe des Dorfes Rod am Berg im Taunus wird die Leiche der 12-jährigen Karin gefunden. Sie wurde brutal erschlagen. Kurz darauf wird ihr Elternhaus in Brand gesteckt. Ihre Tante stirbt in den Flammen. Nur die alleinerziehende Mutter - eine Krankenschwester - überlebt, weil sie Nachtschicht hatte.
Hat es jemand auf die Familie abgesehen? Wo lieg das Motiv? Der junge Kommissar Peter Kampmann aus Bad Homburg vor der Höhe und sein Assistent Gerd Blume ermitteln...
J.P. Conrad, der deutsche Meister des Suspense, beschreibt in seinem neuen Thriller ein Stück Zeitgeschichte, eine Mutter-Sohn-Beziehung und das Psychogramm eines Mörders, der keine Perversion, keine Grausamkeit auslässt. „Mutterschmerz“ ist keine Gute-Nacht-Lektüre. Die Morde werden brutal und detailliert beschrieben. Viele Verdächtige und falsche Fährten sowie ein ganz persönliches Motiv, das sind die Zutaten für diesen packenden Psychothriller.
„Mutterschmerz“ ist J.P. Conrads erste Geschichte, die nicht in Großbritannien verortet ist, sondern in Deutschland und zwar im Taunus. Zudem spielt „Mutterschmerz“ nicht in der Gegenwart, sondern im Jahr 1963. Diesmal hat sich der Autor vom Film „Es geschah am helllichten Tag“ (1958) inspirieren lassen. Einige Szenen, in denen der Mörder mit seiner dominanten Mutter spricht, haben mich jedoch an „Psycho“ von Alfred Hitchcock erinnert. Gruselig!
Mehrere Handlungsstränge, teils als Rückblenden in die Vergangenheit, gilt es zu verfolgen. Die Figurenzeichnung ist glaubhaft und durchdacht. Erzählt wird die Geschichte von Kommissar Kampmann aus der Ich-Perspektive. Peter Kampmann ist mir sofort ans Herz gewachsen. Er ist noch jung und hat viel Empathie. Das macht ihn menschlich und sympathisch. Zudem macht er einen guten Job. Über ein Wiedersehen würde ich mich daher freuen.
Fazit: Spannender Thriller mit viel Lokalkolorit, der in den frühen 60er Jahren spielt und mich mörderisch gut unterhalten hat!
von Frenx51, LovelyBooks Rezensentin
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Der Autor kann von Beginn an die Spannung aufrecht erhalten, zwar erfährt der Leser relativ schnell wer der Mörder ist, doch bleiben die ganzen Umstände und Motive bis zum Ende eher unklar. Außerdem hat das Ende für mich noch einmal vieles deutlicher gemacht. Besonders gut gelungen fand ich den Prolog und den Epilog, die beide noch einmal auf besondere Weise zu der ganzen Handlung und dem Buch beigetragen haben.
Sehr gut fand ich auch, dass der Autor aus unterschiedlichen Sichtweisen schreibt, z.B. aus der Sichtweise vom Kommissar Kampmann, seinem Kollegen Blume oder dem eigentlichen Täter. Toll fand ich in dem Zusammenhang, dass die neue Sichtweise teilweise immer einen minimalen Zeitsprung zurück gemacht und dadurch noch einmal einen anderen und teilweise auch besonderen Blick auf die Handlung und die Umstände ermöglicht hat. Es gab somit eine minimale Überlappung des Ereignisses nur aus einer anderen Sichtweise und das fand ich ziemlich gut.
Zwar habe ich keinen Bezug zu den 60er Jahren, doch empfinde ich die Darstellung dieser Zeit gut gelungen, da ich mich durch die einzelnen Informatioen, z.B. Münztelefonen, den alten Fotoapparaten, immer in die Zeit versetzt gefühlt habe und nie darüber nachdenken musste in welcher Zeit das Buch spielt.
Die Protagonisten, allem voran den Kommissar Kampmann, fand ich sehr sympathisch und gut dargestellt. Selbst der Täter hat mich durch seine besondere Art und psychische Beeinträchtigung irgendwie fasziniert und ich fand ihn und seine Gedanken sehr gut beschrieben und in gewissem Maß kann ich nachvollziehen wieso er so geworden ist.
Ich kann diesen Thriller nur weiterempfehlen, da er es schafft zu überraschen und durchweg spannend zu bleiben obwohl dem Leser doch schnell deutlich wird, wer der Täter ist.
von zusteffi, LovelyBooks Rezensentin
Der Prolog des Buches hat mich direkt gepackt und das Buch hatte mich schon gefangen. Die eigentliche Geschichte beginnt nicht ganz so dramatisch, wie man es nach dem Prolog vielleicht erwartet hätte und ich fühlte mich zuerst im Tempo etwas gebremst. Das war aber nur mein erster Eindruck. Den der Autor versteht es perfekt die Spannung aufzubauen und den Leser zu führen.
Im Hauptblickpunkt steht Kommissar Peter Kampmann, zwischendurch erleben wir die Geschichte aber auch immer wieder aus der Sichtweise anderer Personen und die dadurch erhaltenen Informationen ergeben nach und nach ein immer größeres Gesamtbild. Das faszinierende war für mich, dass es überhaupt keinen Stillstand gab. Immer wenn ich dachte, dass die aufgedeckten oder erkannten Zusammenhänge eine logische Erklärung seien kamen noch weitere Details dazu, die oft ganz neue Eindrücke und Sichtweisen brachten.
Das Buch spielt in den 60Jahren. Ich persönlich habe dazu keinen Bezug. Anhand von alltäglichen Dingen wurden diese aber sehr bildlich dargestellt und super gefallen haben mir die Einblicke in den Stand der Ermittlungstechnik damals.
Mit dem Schreibstil kam ich super zurecht. Fließend zu lesen, aber auch nicht zu einfach gestaltet. Zwischendurch hab ich mich mal kurz bezüglich der Personen sammeln müssen, aber insgesamt sehr übersichtlich gestaltet.
Der absolute Hammer sind der Prolog und der Epilog! Purer Lesegenuss.
Mein Fazit: Toller Thriller mit einem sehr guten Einblick in die 60er. Der Spannungsverlauf ist einfach klasse und macht das Buch zu einem Lesemuss!
von Stelze74, LovelyBooks Rezensentin
1963 wird in einem Wald bei Rod am Berg die grauenhaft zugerichtete Leiche eines Mädchens gefunden. Fast zeitgleich brennt ein Haus nur wenige Kilometer entfernt ab, bei dem es eine Tode gibt. Schnell stellen die Ermittler eine Verbindung her und erkennen die familiäre Verbindung.
Der junge Kommissar Kampmann bekommt zum Einstieg bei der Kripo hiermit einen Fall, der es in sich hat.
Die Protagonisten des Buches machen Spaß. Kommissar Kampmann und sein Assistent Blume stecken ihre ganze Energie in die Ermittlung.
Kampmann's Pensionswirtin schließt man sofort ins Herz.
Bei der ein oder anderen Personen lässt man sich komplett täuschen und in die Irre führen - dies hat J.P. Conrad geschickt hinbekommen.
Das Buch ist rasant geschrieben. Der Spannungsbogen ist schnell aufgebaut und wird durchgehend gehalten.
Die Geschichte hält einige Überraschungen bereit. Und der Epilog macht sprachlos.
Ich gebe "Mutterschmerz" 5 Sterne, weil es wirklich Spaß macht und gut geschrieben ist.
von Igela, LovelyBooks Rezensentin
Sehr schnell schafft es der Autor Spannung aufzubauen. Zu Beginn präsentiert er dem Leser sehr unterschiedliche Erzählstränge, bei denen man kaum glauben kann, dass sie sich irgendwann schlüssig verbinden. Doch weit gefehlt. Die Verbindung ist sehr schlüssig und sehr durchdacht.Nach und nach fallen immer mehr Puzzleteile an ihren Platz und ich hatte ein aha- Erlebnisse nach dem anderen!
Die Charaktere sind sehr gut gezeichnet. Vor allem der Täter, dessen Name ich hier natürlich spoilere, hat mich überzeugt. Ein kranker Mann, der zum Täter erzogen wurde und die Frage , die ich mir hier wie auch in anderen Büchern immer wieder stelle... wieviel kann ein Mensch erleiden, ertragen?
Ich muss gestehen, dass ich zu Beginn etwas Mühe hatte mit Kommissar Kampmann. Er war mir etwas zu blass, zu wenig beschrieben. Ich mag es, wenn ich Privates von den Ermittlern erfahre,so kann ich sie besser "fühlen". Und von Peter Kampmann erfuhr man zu Beginn nichts in dieser Richtung. Bis eine Szene kam, bei der ich erkannt habe: Der Mann hat gar kein Privatleben. Er lebt für seinen Beruf!Und den macht er überaus korrekt und engagiert!
Was ich an dieser Geschichte sehr geschätzt habe: Die Ermittlungen waren immer im Vordergrund und nicht wie manchmal in anderen Thrillern, dass das Private den Fall "überdeckt"
.
Der Schreibstil ist wie nicht anders gewohnt von J.P. Conrad ,flüssig, mitreissend und toll! Ich habe schon etliche Bücher von ihm gelesen und wurde bisher noch nie enttäuscht!